Unser Immobilienlexikon
Baulast
Eine Baulast ist eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung, die baurechtlich relevante Rahmenbedingungen festlegt. Sie wird im Baulastenverzeichnis der zuständigen Gemeinde eingetragen und betrifft insbesondere die Nutzung von Grundstücken und Immobilien.
Baulasten können z.B. durch Vereinbarungen zwischen Grundstückseigentümern und der Gemeinde entstehen, um die Zufahrt zu Nachbargrundstücken zu sichern oder bestimmte bauliche Nutzungsbeschränkungen zu dokumentieren. Solche Verpflichtungen können sich auch auf die Erhaltung von Abstandsflächen, Stellplätzen oder Gehrechten beziehen.
Die Baulast wirkt sich unmittelbar auf die Bebaubarkeit eines Grundstücks und die Bauplanung aus. Für Käufer ist es daher wichtig, sich über bestehende Baulasten zu informieren, da diese erheblichen Einfluss auf die Nutzung und den Wert der Immobilie haben können.
Bestellerprinzip
Das Bestellerprinzip ist ein Rechtsgrundsatz im deutschen Mietrecht, der regelt, wer die Maklerprovision zu zahlen hat. Danach muss derjenige, der den Makler beauftragt, auch die Kosten tragen. Schaltet also ein Vermieter einen Makler ein, um eine Wohnung zu vermieten, ist er für die Zahlung der Maklerprovision verantwortlich und nicht der Mietinteressent.
Das Bestellerprinzip wurde 2015 in das Wohnraumschutzgesetz aufgenommen, um Mieterinnen und Mieter zu entlasten und ihnen eine Wohnungssuche ohne zusätzliche finanzielle Belastungen zu ermöglichen. Das Bestellerprinzip fördert zudem mehr Transparenz auf dem Mietmarkt, da Mieter nicht mehr für die Kosten des Maklers aufkommen müssen, was zu besseren Mietverhältnissen führen kann.
Energieausweis
Der Energieausweis ist ein Dokument, das die Energieeffizienz eines Gebäudes bewertet. Er enthält Informationen über den energetischen Zustand und gibt Auskunft über den Energiebedarf bzw. -verbrauch. Der Ausweis ist seit 2014 für alle Immobilienverkäufe und -vermietungen obligatorisch und soll das Bewusstsein für den Energieverbrauch schärfen.
Es gibt zwei Arten: den Verbrauchsausweis, der auf dem tatsächlichen Energieverbrauch der letzten Jahre basiert, und den Bedarfsausweis, der auf theoretischen Berechnungen der Energiewerte des Gebäudes beruht.
Der Energieausweis ist transparent und ermöglicht es potenziellen Käufern oder Mietern, die Energieeffizienz von Immobilien zu vergleichen. Ein guter Energieausweis kann den Wert eines Hauses steigern, da er das Interesse an nachhaltigen Wohnlösungen widerspiegelt.
Grundbuch
Das Grundbuch ist ein öffentliches Verzeichnis, das Informationen über Grundstücke und die darauf befindlichen Immobilien dokumentiert. Es enthält wichtige Daten wie Eigentümer, Grundstücksgröße, Lage, Belastungen sowie Hypotheken oder Grundschulden. Das Grundbuch dient als rechtlicher Nachweis des Eigentums und ist damit ein wesentliches Dokument im Immobilienrecht.
Die Eintragungen im Grundbuch haben eine hohe Beweiskraft und sind für den Immobilienmarkt von entscheidender Bedeutung, da sie die Rechtsverhältnisse eindeutig regeln. Das Grundbuch kann von jedermann eingesehen werden, wobei bestimmte Daten, wie z.B. die Personalien der Eigentümer, geschützt sind. Vor dem Kauf einer Immobilie ist es für potenzielle Käufer wichtig, das Grundbuch einzusehen, um mögliche Belastungen oder Beschränkungen der Immobilie zu erkennen.
Immobilienverrentung
Die Immobilienverrentung ist ein Konzept, das es Eigentümern ermöglicht, im Alter finanziell von der eigenen Immobilie zu profitieren und gleichzeitig in der gewohnten Umgebung wohnen zu bleiben. Bei diesem Modell verkauft der Eigentümer seine Immobilie an einen Investor oder ein Unternehmen und sichert sich gleichzeitig ein lebenslanges Wohnrecht. Die Auszahlung erfolgt in Form einer Einmalzahlung oder einer regelmäßigen Rente, die dem Eigentümer ein zusätzliches Einkommen sichert.
Dies kann eine attraktive Lösung für Senioren sein, die eine größere Immobilie besitzen, aber nicht mehr in der Lage sind, diese umfassend zu unterhalten. Die Immobilienverrentung bietet finanzielle Sicherheit im Alter, während der Eigentümer in seiner gewohnten Umgebung bleibt.
Maklerprovision
Die Maklerprovision ist das Honorar, das ein Immobilienmakler für seine Dienste beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie erhält. Die Höhe der Provision ist in Deutschland häufig verhandelbar und variiert je nach Region und Leistungsumfang des Maklers.
Die Provision wird in der Regel als Prozentsatz des Kaufpreises festgelegt und ist nur bei erfolgreichem Abschluss des Kaufvertrages fällig. Umfassende Dienstleistungen eines Maklers – von der Immobilienbewertung über die Vermarktung bis hin zu den Verhandlungen – rechtfertigen diese Provision, da sie den gesamten Prozess für Verkäufer und Käufer erleichtern und optimieren.